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Montag, 10. März 2014

"Wer" setzt uns Grenzen?




Nach der buddhistischen Karma-Lehre bringt eine Tat 
oder eine Äusserung aufgrund der Einwirkung des kosmischen Dharmas (Gesetz der höheren Gerechtigkeit) eine entsprechende moralische Folgewirkung bei demjenigen Menschen mit sich, von dem die Tat / Äusserung ausging. 

Man kann heute in der Gesellschaft, vor allen im Westen, den Eindruck haben, dass in vielen Situationen kaum zu erwarten ist, dass klare Grenzen moralischer Art gesetzt werden. Diese Umstände rühren sicher daher, dass hier im Westen viel intensiver als im Osten die Meinungsfreiheit gefördert wurde. Die Erscheinung der Morallosigkeit auf der Ebene der Handlung und der Sprache ist allerdings weltweit zu beobachten. Sie ist im Osten nicht weniger vorhanden als hier im Westen.  

Ein Unterschied zum Westen scheint allerdings vorhanden zu sein: Wenn allgemein-menschliche Moralgefühle durch öffentliche Äusserungen eines Menschen über ein gewisses Mass hinaus verletzt werden, dann lassen die anderen Menschen die Sache 
nicht bloss so stehen. Heftige Beschwerden kommen innerhalb kurzer Zeit auf den Menschen zu, von dem dies ausging. Die Umgebung setzt ihm durch Proteste klare und eideutige Grenzen. In vielen Fällen wird derjenige, der – nicht durch eine sachlich begründete Kritik –, sondern durch seine respektlos-ironisch-sarkastischen Äusserungen über die anderen Menschen die allgemein-menschlichen Moralgefühle gewaltsam verletzt hat, relativ rasch dazu bewegt, öffentlich sich zu entschuldigen und seine Ausserungen zurückzunehmen. 

Die Gewalt der Sprache wird im Osten allgemein sensibel beobachtet. Im Gegenteil dazu wird sie hier im Westen allgemein weniger ernst genommen. Ein Phänomen, das für mich diese Situation in Eindeutigkeit darstellt, ist der Egoistenblog von Michael Eggert. Was mich wundert, ist nicht unbedingt der Punkt, dass Eggert oder manche Komentatoren, welche ihre „freien“ Meinungen, 
die mir immer wieder nichts anders als eine sprachliche Gewaltanwendung vorkommen, hineinschreiben. Was mich aber wirklich wundert, ist, dass diesbezüglich kaum eindeutige Beschwerden von anderen Menschen einzugehen scheinen. Dies macht mir unverzüglich den Eindruck, dass es hier im Westen fast gar nichts mehr gibt, was man im Deckmantel einer Freiheit nicht sagen und schreiben darf. Anscheinend möchten sich die Menschen gegenseitig diese Grenzenlosigkeit nicht nehmen. Ich habe hier keinerlei Absicht moralisch zu predigen. Allerdings bleibt die Frage übrig: Bleiben dann  Konsequenzen wirklich bloss aus, falls gewaltsame Äusserungen nicht durch ein Grenzen-Setzen eines anderen Menschen korrigiert werden? Oder: Gibt es unabhängig vom Ausbleiben menschlicher Eingriffe durchaus eine geistige Korrektur als ein klares und entsprechendes Grenzen-Setzen höherer Art im Sinne der Einwirkung des kosmischen Dharmas

Die Antwort darauf kann am besten jeder 
sich selber geben.

Junko Althaus




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