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Dienstag, 7. Mai 2013

Durch wen sprach der Maitreya-Bodhisattva im 20. Jahrhundert ? Teil 5: Der Maitreya – der denkende Bodhisattva




Die Fortsetzung von Teil 4




Der Maitreya-Bodhisattva  – die Brücke zwischen Ost und West

Im Teil 4 habe ich beschrieben, dass der Maitreya-Bodhisattva die Strömung leitet, in der die Entwicklung der moderne Intelligenz die Grundlage einnimmt. Er ist deshalb gerade nicht das Wesen, welches das Denken ausklammern würde. Der Maitreya ist derjenige, der ausgehend vom dem Denken geistig die Weisheit des Ostens und des Westens umfassen will. Dazu sagte Rudolf Steiner:

«Aber die Menschheit wird auch nicht den Aufstieg finden zu diesem allgemein menschlichen, zu diesem wahrhaft christlichen Impuls, daher auch nicht früher verstehen können, was ein etwaiger Bodhisattva zu ihr zu sagen hätte, bis sie in sich selber wiederum spirituelle Sehnsucht in genügendem Mass entwicklet hat; bis sie gerade durch diese spirituelle Sehnsucht die Brücke haben wird über die ganze Erde hin zum Verständnisse zwischen dem Osten und dem Westen. » (GA 209, 24. 11. 1921)  (GA227, 29. 08. 1923)

Immer mehr Menschen entdecken die Qualität des Ostens, wie Respekt, Frieden und Torelanz. Sie verbinden sich in grosser Liebe damit, um dadurch das Westliche zu befruchten. Im Gegenteil ist auch der Fall. Ja, die Menschen im Osten warten auf dasjenige, was aus dem Westen kommt. Aber dies, worauf sie in voller Sehnsucht warten, aus dem Westen zu empfangen, ist der Christus-Impuls, der nicht der Weisheit des Ostens widerspricht, sondern, sie als der Impuls des Allgemein-Menschlichen befruchten kann. Der Maitreya-Bodhisattva entfaltet mit dem lebendigen Ost-West-Brückenbau sein entscheidendes Werk. Allerdings ist er im Zeitalter der Freiheit auf die Taten der anderen Menschen angewiesen, dass sie seine Mission erkennen und ihm den Boden für seine einzigartige Aufgabe für das Christus-Verständnis im neuen Zeitalter bereiten. Der Maitreya-Bodhisattva benötigt die geistige Atmosphäre, in der die schöpferische Begegnung zwischen dem Osten und dem Westen im gegenseitigen Respekt vollzogen wird. 


Der moderne Bodhisattva, der über die Erlösung nachdenkt

Ich möchte die zwei künstlerischen Darstellungen des Maitreya-Bodhisattva in Japan vorstellen. Die beiden Beispiele gelten als die schönsten Darstellungen des Maitreya in Japan. Die Statuen sind etwa 1400 Jahre alt. Der Maitreya-Bodhisattva ist im Stil 半跏思惟像 (Hanka-Shiyui-Zou) dargestellt. Hanka 半跏 bedeutet, dass er ein Bein auf den Stuhl legt und mit dem anderen Bein den Boden (eine Lotus-Blume) berührt. Es gibt verschiedene Arten dies zu deuten. Eine Deutung ist, dass der Maitreya noch nicht zum Buddha wurde und sich noch nicht vollständig als Mensch inkarnieren kann. Deshalb berührt er nur mit einem Bein die Erde. 

Shiyui 思惟 bedeutet, das Nachdenken, das Meditieren, das Denken. Wenn man diese Statuen mit den anderen zahlreichen Statuen des Maitreya-Bodhisttva vergleicht, kann man sofort merken, dass sie den Charakter des Denkens in der Darstellung eindeutig betonen. 









Diese zwei bekanntesten und beliebtesten Darstellungen des Maitreya-Boddhisattva in Japan vermitteln den denkenden – fast philosophierenden Charakter des Bodhisattvas. DIes irritiert sogar manche Menschen in Japan. Sie denken: Wieso muss ein Bodhisattva, der so ein erhabenes Wesen sein soll, über die Erlösung der Menschheit überhaupt nachdenken? Weiss er nicht unmittelbar, wie er die Menschheit erlösen kann? Wieso muss er die Intuition suchen? Diese Empfindung, die ab und zu die Japaner gegenüber diesen Darstellungen haben können, ist charakteristisch für den Maitreya-Bodhisattva in dieser künstlerischen Darstellung. Er denkt und sucht die Intuition, um sich an seine Mission der Zukunft anzunähern. Er besitzt zwar die Weisheit des Bodhisattva, aber er übergeht die Freiheit nicht. Er sucht die Ideen, durch die er in Freiheit wirken kann.

Mit einer Hand berührt er das Gesicht. Das deutet auf die meditativ-philosophische Tätigkeit. Mit der anderen Hand berührt er das Knie. Eine Hand zeigt nach oben, die andre nach unten. Dies weist darauf hin, dass das Denken und das Wollen in diesem Bodhisttva eine ganz neue schöpferische Harmonie finden. Das Denken, das intuitiv das Geistige erfasst, wird zum freien Werkzeug für die moralische Handlung. Die obere Welt des Geistes wird in ihm mit der unteren Welt des Stoffes verbunden. 

In Japan werden diese zwei Statuen des Maitreya-Boddhisattva als diejenige Statuen bezeichnet, die künstlerisch am meisten den hellenistischen Einfluss zeigen. Die Darstellungen vermitteln eine modernere Ausstrahlung, als sie sonst von den meisten Buddha-Statuen ausgeht. Dies ist sicherlich ein Grund, wieso gerade diese Statuen als Zukunftshoffnungs-Träger das Herz der Menschen in besonderer Weise erobert haben. Die Statuten vermitteln  Jugentlichkeit,  Freiheit und  Wärme und menschliche Nähe. 




弥勒菩薩 広隆寺 Maitreya-Bodhisattva-Statue im Tempel Kouryuji 













Eine kurze Video-Darstellung
http://www.youtube.com/watch?v=NojOOSzVuUg





弥勒菩薩 中宮寺 Maitreya-Bodhisattva-Statue im Tempel Chuguji
















Der Maitreya-Bodhisattva – Hoffnungsträger 

Besonders interessant ist es, dass nicht wenige der jungen Männer, die in den zweiten Weltkrieg ziehen mussten, das Foto der obigen Statue des Maitreya-Bodhisattva mit sich trugen.Genau zum Zeitpunkt dieses Krieges geschah das gewaltige Ereignis, die Wiederkunft Christi im Ätherischen. In dieser Zeit mussten aber die Menschen weltweit sich an der schmerzlichen gegenseitigen Tötung beteiligen. In diesem tragischen und ausweglosen Schicksal der Menschheit schenkte die Statue des Maitreya-Bodhisattva den jungen Japanern ein Stück Geborgenheit und inneren Halt. Haben diese Menschen unmittelbar geahnt, dass hinter dem Maitreya-Bodhisattva das Wesen sich verbirgt, das die Menschheit trotz der tiefen Dunkelheit des Krieges auf das aktuelle Zeitgeschehen im Ätherischen hinweisen wollte?




















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Junko Althaus

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